Überraschung am Tag nach den Wahlen: Die Zahl der Frauen im Nationalrat war noch nie so hoch wie in der neuen Legislatur. Mit 64 Gewählten erhöht sich der Frauenanteil auf 32 Prozent. Bis zur Parität ist es noch ein weiter Weg, doch dank den Linken – uns insbesondere dank den SP Frauen – gab es keinen Rückschritt. Die SP ist die einzige Partei mit einer Frauenmehrheit im Nationalrat. 25 der 43 Gewählten sind Frauen, damit machen die Frauen 58 Prozent der sozialdemokratischen Abordnung aus. «Die Linke hat ihre Arbeit gemacht», unterstreicht Yvonne Feri, die Präsidentin der SP Frauen. «Es ist Zeit, dass auch die bürgerlichen Parteien ihre Verantwortung wahrnehmen. Darum ist es unhaltbar, dass ausgerechnet die grösste Partei, die von sich behauptet das <Volk> zu repräsentieren, nur gerade einen Frauenanteil von 16.9 Prozent aufweist. Wenn freiwillige Massnahmen nichts bringen, muss man ernsthaft über die Einführung von Quoten auf den Nationalratslisten nachdenken».
Die Mobilisierung der letzten Wochen hat Früchte getragen und sogar zu einer leichten Steigerung des Frauenanteils geführt. Tatsächlich gab es noch nie so viele Frauen im Nationalrat. Trotzdem, 32 Prozent sind noch nicht genug. Wenn die Schweiz tatsächlich eine ausgewogene Vertretung auf allen politischen Ebenen erreichen will, ist ein Umdenken vonnöten. Zuallererst in den Reihen der Parteien, die ihren weiblichen Nachwuchs fördern und die ihre gewählten Parlamentarierinnen ebenso unterstützen müssen wir sie das mit den männlichen Parlamentariern tun.
Es ist höchste Zeit, dass die Rechte aufwacht und ihre Verantwortung wahrnimmt. Wenn freiwillige Massnahmen nicht ausreichen, müssen Zwangsmassnahmen geprüft werden, zum Beispiel die Einführung von Quoten auf den Nationalratslisten.
Postulat Yvonne Frei: Erhöhung des Frauenanteils auf Wahllisten
Leave a Reply
You must be logged in to post a comment.