Eine Erhöhung des Rentenalters ist unnötig und unsozial

Die rechten Parteien SVP, FDP und GLP wollen die AHV allein über Leistungskürzungen reformieren. Sie sehen die Erhöhung des Frauenrentenalters nur als Zwischenschritt zum Rentenalter 67. Es ist inakzeptabel, dass der Bundesrat mit seiner AHV-Reform ebenfalls das Rentenalter für Frauen erhöhen will. Zumal die vorgesehenen Kompensationen nicht genügen. Für die SP kommt es nicht in Frage, dass die Frauen die Kosten der AHV-Reform alleine tragen sollen.

«Die Rechtsbürgerlichen sind taub für die Stimme der Strasse. Am 14. Juni haben 500‘000 Frauen für die ökonomische, gesellschaftliche und soziale Gleichstellung demonstriert. Gerade weil Frauen weniger verdienen, sind auch ihre Renten tiefer. Dass die Frauen jetzt die AHV-Reform alleine bezahlen sollen, ist ein unglaublicher Affront», sagt SP-Nationalrätin Barbara Gysi. Bis 2030 würden die Frauen mit einer Jahresrente weniger rund 10 Milliarden Franken verlieren. «Das ist inakzeptabel, da die vorgesehenen Kompensationsmassnahmen nur 30 Prozent dieser Verluste abdecken.»

Laut ersten Smartvote-Auswertungen für die kommenden Nationalratswahlen sprechen sich die rechtsbürgerlichen Kandidierenden sogar klar für eine Erhöhung des Rentenalters auf 67 Jahre aus – 90 Prozent bei FDP und GLP, über 70 Prozent bei der SVP. Gleichzeitig kriegen Menschen über 50 kaum mehr eine Arbeit. «Das geht nicht auf», sagt SP-Nationalrätin Yvonne Feri. «Darum müssen wir bei der Finanzierungsseite der AHV ansetzen, statt die Leistungen für die Bevölkerung zu kürzen.»