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Warum bist du der SP beigetreten?
Vor zwei Jahren begann ich, die Biografie des Oltner Genossen Walter Trösch aufzuarbeiten, der 1905 die «Neue Freie Zeitung» gründete, die erste Arbeiterzeitung in Olten. Er kam aus einfachen Verhältnissen, arbeitete sich hoch, wurde Drucker und gründete einen sozialistischen Verlag. Ich habe in Archiven geforscht, Zeitungen von damals gelesen – und dabei festgestellt, dass ich immer wütender wurde auf all die Leute, die heute behaupten, die Sozialwerke seien zu teuer und die Gleichberechtigung sei längst erreicht. Ich will dagegenhalten. So hat mich ein Genosse, der 1959 starb, zur SP gebracht.
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Wie lauteten denn damals die wichtigsten Forderungen?
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kämpften die Genossinnen und Genossen unter sehr schwierigen Bedingungen für unsere AHV, die dann erst 1948 Realität wurde. Sie setzten sich auch für eine Krankenkasse ein, für die Gleichberechtigung, fürs Frauenstimmrecht. Die Forderungen sind in anderer Form auch heute noch aktuell.
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Was bist du von Beruf?
Ich habe Botanik studiert und bin als junge Frau nach Chile ausgewandert. Dort habe ich als Pflanzenbiologin gearbeitet. Kurz vor der Jahrtausendwende bin ich mit den Kindern zurück in die Schweiz gekommen. Da musste ich von null anfangen. Ich habe in der Fabrik gearbeitet, als Hilfsköchin, Pflegehelferin, Dolmetscherin. Schliesslich bin ich als Quereinsteigerin im Bibliothekswesen gelandet. Mit 64 Jahren habe ich mich pensionieren lassen und bin jetzt freischaffende Autorin. Das Buch über Walter Trösch erscheint im Herbst im Zytglogge-Verlag.
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Willst du dich in der Partei engagieren?
Ich engagiere mich gerne punktuell und mache beispielsweise an Standaktionen mit. Ich unterstütze die Anliegen auch finanziell. Aber ob und wie ich mich weiter engagieren könnte, weiss ich im Moment noch nicht.
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Was sind deine Erwartungen an die Partei?
Weiter so! Mir ist wichtig, dass sich die SP für eine gerechtere, demokratische, soziale und solidarische Schweiz einsetzt. Eine Schweiz, in der nicht nur jene etwas zu sagen haben, die am meisten Geld besitzen. In Chile war das Wort Solidarität immer präsent. Es war wichtig, dass man solidarisch lebt und handelt. Das habe ich mitgebracht und das ist mir wichtig.