Ja zu einem nationalen Gesundheitsgesetz

Heute hat die Schweizerische Akademie der medizinischen Wissenschaften (SAMW) ihre Stellungnahme zu einem von ihr in Auftrag gegebenen wissenschaftlichen Bericht von Unisanté Lausanne veröffentlicht, in welchem die Schaffung eines Bundesgesetzes über die Gesundheit gefordert wird. Vorgelagert wäre ein Verfassungsartikel zur Gesundheit nötig. Diese Bestrebungen sind unterstützenswert – denn im Fokus soll die Gesundheit stehen, nicht die Krankheit.

Derzeit wird die Schweizer Gesundheitspolitik grösstenteils über das Krankenversicherungsgesetz (KVG) gesteuert, doch eigentlich umfasst sie viel mehr. 2012 scheiterte ein Präventionsgesetz, welches die Gesundheit etwas umfassender definiert hätte als das KVG. Heute, zwölf Jahre später, ist es an der Zeit, endlich ein nationales Gesundheitsgesetz zu schaffen, um die Probleme im heutigen Gesundheitssystem in den Griff zu kriegen: Eine bedarfsgerechte Versorgungsstruktur in der gesamten Schweiz – über die Kantonsgrenzen hinweg –, die Beseitigung der finanziellen Fehlanreize und vor allem ein Fokus auf die Gesundheit und nicht nur die Krankheit.

Ich bin der festen Überzeugung, dass der Unisanté-Bericht eine wichtige Grundlage für ein künftiges Gesundheitsgesetz ist. Nun liegt es an der Politik, die nächsten Schritte in Angriff zu nehmen.

Dieser Beitrag ist zuerst im Mai 2024 auf dem Blog der Autorin dieses Textes, SP-Nationalrätin Sarah Wyss, erschienen.