Bei den Krankenkassenprämien braucht es dringend Lösungen: In den letzten zwanzig Jahren haben sich diese mehr als verdoppelt, während Löhne und Renten kaum gestiegen sind. Das Initiativkomitee hat deshalb heute an seiner Medienkonferenz die Argumente für die Prämien-Entlastungs-Initiative dargelegt. Mit einem Ja zur Prämien-Entlastungs-Initiative und einer Deckelung der Prämien können die Belastung des Mittelstands durch die explodierenden Prämien reduziert und Haushalte vor zukünftigen Prämienerhöhungen geschützt werden.
«In den letzten 20 Jahren haben sich die Prämien mehr als verdoppelt. Gleichzeitig sind Löhne und Renten kaum gestiegen. Das bringt immer mehr Menschen in finanzielle Schwierigkeiten. Mit der Prämien-Initiative stoppen wir diesen Wahnsinn. Die Prämien werden gedeckelt und dürfen neu nicht mehr als zehn Prozent des verfügbaren Einkommens ausmachen», sagt SP-Co-Präsidentin Mattea Meyer. Die am 9. Juni zur Abstimmung kommende Prämien-Entlastungs-Initiative kommt damit nicht nur Personen mit tiefen Löhnen zugute, sondern stärkt auch die Kaufkraft von Familien, Rentner:innen und Personen mit mittleren Einkommen.
Aufgrund der unsozialen Kopfprämie zahlen heute ein Millionär und eine Detailhandelsangestellte gleich hohe Prämien. Als Ausgleich gibt es für Menschen mit tiefen Löhnen Prämienverbilligung. «Das hat lange gut funktioniert. Doch nun sind die Prämien auch für die Mittelstand unbezahlbar geworden. Das kann so nicht weitergehen. Das Modell aus dem Kanton Waadt zeigt: Mit dem Prämien-Deckel, wie ihn die Initiative national verlangt, haben wir die Möglichkeit jetzt die Menschen zu entlasten», sagt SGB-Präsident Pierre-Yves Maillard.
Die Gesundheitskosten sind eine enorme Belastung für alle, die von Armut betroffen oder bedroht sind. Gemäss den jüngsten Zahlen des Bundesamts für Statistik für das Jahr 2022 betrifft das jede sechste Person in der Schweiz. «Unsere Erfahrung in den Beratungen der Caritas zeigen klar, dass immer mehr Menschen die steigenden Krankenkassenprämien nicht mehr tragen können. Die Individuelle Prämienverbilligung wirkt sehr gezielt gegen Armut, besonders bei Familien. Die Prämien-Entlastungs-Initiative stärkt dieses bewährte Instrument und sichert so eine Basis-Gesundheitsversorgung unabhängig vom Einkommen», sagt Caritas-Direktor, Peter Lack.
Die hohe Belastung durch die Prämien zeigt sich auch in der Gesundheitsversorgung. Waren es 2010 noch knapp über 5 Prozent, die aus finanziellen Gründen bei gesundheitlichen Problemen auf einen Arztbesuch verzichtet haben, so liegt dieser Wert 2023 bei 18.8 Prozent. «Fast 20 Prozent der Bevölkerung geht nicht zum Arzt, weil ihnen das Geld fehlt. Mit der Prämien-Entlastungs-Initiative verbessern wir den Zugang für diese Menschen zu unserem Gesundheitswesen. Und da sind auch Kinder dabei», sagt Philippe Luchsinger, Präsident mfe Haus- und Kinderärzte Schweiz.
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